Fatu Hiva
Französisch-Polynesien, 20. August, 27°C
Heute besuchen wir die letzte Insel in den Marquesas, Fatu Hiva. Sie ist die südlichste Insel und zudem eine der isoliertesten, was ihr eine Authentizität verleiht, die man sonst kaum findet. Fatu Hiva besteht nur aus zwei Dörfern, die sich in der Mulde zweier Calderas befinden, die von den beiden Vulkanen der Insel gebildet wurden. Zuerst fahren wir in die Bucht von Omoa, das Hauptdorf der Insel.
Hier gab es zunächst drei Optionen für den Tag, um zum anderen Ort, Hanavave, zu gelangen:
- Eine Wanderung über 15 km am Kamm entlang mit steilem Anstieg am Anfang und noch steilerem Abgang am Ende, daher nur mit gesunden Knien zu empfehlen. Wir hatten uns dafür entschieden.
- Man bucht optional die Fahrt mit dem Geländewagen und stoppt an verschiedenen Punkten (gegen Aufpreis)
- Man fährt mit der Aranui von einer Bucht zur nächsten und bestaunt die eindrucksvolle Landschaft.
Da es die letzten Tage hier sehr viel geregnet hatte, war der Weg für Wanderer und Autos leider wegen Erdrutschen gesperrt. Daher gab es für alle Gäste “nur” Option 3, und das war keineswegs ein Nachteil, da die Ein— und Ausfahrt in und aus den Buchten wirklich sehr beeindruckend war, besonders von Deck 10 direkt an der Brücke (die übrigens meist offen steht für Besuche von Gästen) mit Rundum-Blick.
Fatu Hiva ist auch die Insel der Tapa, der Umwandlung von Pflanzenfasern bzw. Baumrinde, z.B. vom Brotfrucht- oder Maulbeerbaum, in eine Art Stoff, was dann entweder mit marquesanischen Tätowierungen verziert wird oder als eine Art Glücksbringer und Reinheitsritual für die Hochzeit verwendet wird. Die Herstellung wird traditionell von Frauen durchgeführt und wurde uns vor Ort, neben Blumenbindetechniken und Kokosnussöl-Herstellung, demonstriert. Begleitet von den musikalischen Tanzeinlagen der Dorfbewohner, man sieht, das liegt wohl schon im Blutbund selbst die ganz jungen sind da voll dabei.
Beeindruckend ist die saftig grüne und von Vulkanen geformte Landschaft in beiden Buchten!
Die Ausfahrt aus der Bucht von Hanavave ist besonders beeindruckend und ein gelungener Abschied von den Marquesas.
P.S. Interessant auch die Landung eines Hubschraubers für die schnelle medizinische Versorgung der sonst nur per Boot zu erreichenden Insel.